Die Solist-Abfüllungen von Kavalan haben mich in der Vergangenheit fast immer begeistert. Natürlich ist bei dem einen oder anderen Tropfen aus der Reihe das Fass sehr intensiv erkennbar, aber wer zu einem Solisten greift, der weiß in aller Regel, was er zu erwarten hat. Mir persönlich gefällt das bis zu einem gewissen Grad sehr gut. Das hat mich natürlich auch neugierig gemacht auf eine der neuesten Abfüllungen aus der Solist-Reihe. Der deutsche Importeur Schlumberger hat nämlich exklusiv für die hauseigene German Selection by Schlumberger ein Madeira-Fass an Land gezogen, dass ich bei der Hanse Spirit bereits am Stand probieren konnte. Dort hat mir der Whisky gut gefallen, aber natürlich beschäftigt man sich dort nicht so intensiv mit einer einzelnen Abfüllung, wie man das zu Hause machen würde. Deshalb habe ich den letzten Dram, der sich noch in der Flasche befand, kurzerhand mit Altglas gekauft, um zu Hause noch einmal ganz in Ruhe probieren zu können.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Kavalan | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Kavalan Solist Madeira Cask (German Selection by Schlumberger) |
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| Art | Single Malt Whisky |
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| Region | Taiwan |
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| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 57,8% |
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| Fass | Madeira Cask D170314051A |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 200,- |
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Der erste Eindruck ist zunächst mal intensiv fruchtig, ohne dabei nur in diese eine Richtung zu gehen. Kirschen und Trauben werden von Traubenzucker, Karamell und Honig begleitet. Dahinter verbergen sich eher würzige Aromen, die in Richtung Zimt und Muskat tendieren. Mit der Zeit entwickeln sich nussige Aromen, die mich an gebrannte Mandeln und Haselnüsse erinnern und von einem Hauch süßem Kakao begleitet werden.
Mund:
Auch der Gaumen hat zunächst fruchtige Elemente zu bieten, die von Karamell begleitet werden. Die Kirschen und Trauben aus der Nase tauchen hier wieder auf, werden aber nun auch von etwas Maracuja und Aprikose begleitet. Zimt kann man ebenfalls wieder entdecken, nun aber in Kombination mit mildem Pfeffer und einer guten Portion Eichenwürze. Die Karamellaromen tauchen auch hier wieder auf, sind nun aber etwas herber als in der Nase.
Abgang:
Der Abgang fällt recht lang aus und hat deutlich weniger Fruchtnoten zu bieten, als es in der Nase und am Gaumen gab. Dafür nimmt der Pfeffer mehr Raum ein, gleichzeitig sorgt dunkles Karamell für einen süßen Ausgleich. Auch die Eiche bleibt lange erhalten, hält sich aber im Hintergrund.
Ich hatte von Kavalan und dem guten Händchen bei der Fassauswahl vom deutschen Importeur Schlumberger nichts anderes erwartet als ein echtes Highlight. In der Nase startet der Whisky ausgesprochen fruchtig mit Kirsche und Trauben, gleichzeitig kommen auch würzige Noten und Karamell nicht zu kurz. Am Gaumen wird dieses Profil bestätigt, allerdings nehmen Pfeffer und Eiche nun etwas mehr Raum ein. Diese würzigen Aromen ziehen sich zusammen mit etwas Eiche und einer großen Portion Karamell bis in den langen Abgang hinein. Das ist wirklich ein toller Whisky, der mit knapp EUR 200,- aber sicherlich nicht für jedes Portemonnaie geeignet ist. Wer aber so viel Geld investieren kann und möchte, der wird mit einem spannenden Tropfen belohnt.
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