Mittwoch, 1. Februar 2023

The Firkin Whisky Dailuaine 2012 Oloroso/Amontillado und Teaninich 2009 Oloroso/PX exklusiv für Prineus GmH

Üblicherweise sind die Abfüllungen vom unabhängigen Abfüller The Firkin Whisky mit erhöhter Trinkstärke von 48,9% auf dem Markt zu finden. Exklusiv für den deutschen Importeur Prineus wurden nun aber erstmals zwei Einzelfässer in Fassstärke abgefüllt. Dabei handelt es sich zum einen um einen Dailuaine aus dem Jahr 2012, der in Oloroso und Amontillado reifen durfte, zum anderen um einen Teaninich von 2009 mit Oloroso und PX Reifung. Beide Abfüllungen sind ganz frisch in Deutschland angekommen und feierten auf der Hamburger Hanse Spirit ihre Premiere beim interessierten Publikum. Auf der Messe habe ich beide Abfüllungen probiert und vor allem den Teaninich für sehr gut befunden. Um mir aber noch einmal ein genaues Bild machen zu können, habe ich von beiden Tropfen Samples mit nach Hause bekommen, um mich noch einmal etwas intensiver damit beschäftigen zu können.


Ich lege los mit dem etwas jüngeren der beiden Tropfen, also dem Dailuaine mit der Oloroso- und Amontillado-Kombination. Die Nase ist im ersten Moment sehr süß, erst kurz danach kommen auch fruchtige Elemente zum Vorschein. Zunächst kann man flüssigen Honig erkennen, der standesgemäß über eine gebackene Banane gegossen wurde. Dazu gesellen sich dann aber auch sehr viel Vanille und Karamell, die gleich wieder Platz machen für helle Früchte wie Aprikosen und süße Äpfel und frisch gebackenen Blätterteig. Abgerundet wird alles durch eine Prise Zimt, die aber spürbar im Hintergrund bleibt. Auch am Gaumen gibt es wieder die schöne Mischung aus süßen und fruchtigen Elementen. Die Süße erinnert jetzt eher an einen Sirup als an Honig, gleichzeitig taucht auch wieder frischer Teig auf, der jetzt aber eher ungebacken und deutlich gesüßt wird. Dazu kommen wieder Aprikosen, sehr süße Äpfel und helle Pflaumen, die aber deutlich dezenter sind als die Sirupsüße. Am Gaumen bleibt der Whisky mit seiner Süße sehr lange hängen, allerdings kommt nun auch noch eine hintergründige Eichenwürze auf.

Danach geht es weiter zum Teaninich, der bereits drei Jahre mehr auf der Uhr hat und in einer Mischung aus Oloroso- und PX-Fässern reifen durfte. Hier taucht in der Nase eher dunkles Karamell auf, das dann aus einer Mischung aus würzigen und fruchtigen Noten ergänzt und unterstützt wird. Rosinen sind dabei ebenso zu erkennen wie getrocknete Pflaumen und getrocknete Aprikosen. Nach und nach tauchen im Hintergrund reife Kirschen und ein frisch gepresster Orangensaft auf, wobei vor allem letzterer wirklich sehr dezent bleibt. Auch am Gaumen startet der Whisky wieder schön süß mit viel Karamell, aber sofort sind auch die Fruchtaromen wieder da, die nun aber mit Aprikose, Pfirsich und Apfel etwas heller ausfallen. Erst danach gibt es noch eine leichte Mischung aus Brombeere und Johannisbeere, die sich dann auch in den langen Abgang hineinzieht und von einer leichten Würze begleitet wird.

Wow, da hat sich Prineus zwei wirklich tolle Fässer exklusiv für den deutschen Markt gesichert! Jetzt sind Dailuaine und Teaninich sicherlich nicht die Brennereien, die in der allerersten Reihe stehen, aber trotzdem kommen von dort immer wieder spannende Tropfen, auch wenn natürlich bei beiden der Großteil der Produktion in die Blend-Industrie fließt. Beiden gemein ist, dass sie neben einer ausgeprägten Süße auch viel Frucht transportieren. Beim Dailuaine geht es mit einem Dessert im Asia-Imbiss los, denn gebackene Banane mit flüssigem Honig ist meine erste Assoziation. Danach gibt es aber auch noch frische Aprikosen, viel Karamell, Zimt und im Abgang eine dezente Eiche. Der Teaninich gefällt mir in Summe sogar noch etwas besser, wobei die Süße hier eher an Karamell erinnert. Trotz der Sherry-Kombination sind die Früchte mit Apfel und Pfirsich eher hell, nur hintergründig tauchen Brombeeren und Johannisbeeren auf. Beide Whiskys sind aber absolut tolle Tropfen, bei denen es auch ohne die ganz großen Destillerie-Namen auf der Flasche viel zu entdecken und natürlich zu genießen gibt!

Die Samples wurden mir freundlicherweise kostenlos vom deutschen Importeur Prineus zur Verfügung gestellt.

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