Sonntag, 19. März 2023

High Coast 2015/2022 Bourbon Cask Private Bottling und 2014/2022 Oloroso Cask Private Bottling für deinwhisky.de

Der High Coast Distillery bin ich vor einigen Jahren erstmals beim Bordershop Whisky & Rum Festival in Puttgarden auf Fehmarn über den Weg gelaufen, als die Brennerei noch Box Whisky hieß. Vom ersten Moment an war ich von den Abfüllungen und der dahintersteckenden Transparenz extrem begeistert. Diese Begeisterung hält bis heute an und deswegen war ich besonders gespannt, als Sebastian Becker von deinwhisky.de im vergangenen Herbst zwei Single Casks von High Coast auf den Markt brachte. Es handelt sich dabei um zwei ungetorfte Private Cask Bottlings in sehr kleiner Auflage, von denen eines aus einem Bourbon Cask und das andere aus einem Oloroso Cask stammt. Mit sieben bzw. acht Jahren haben die beiden Abfüllungen ein durchaus spannendes Alter, zumal sie aus kleinen 40-Liter-Fässern kommen. Ich bin auf beide sehr gespannt, habe aber auch ein wenig Angst davor, dass ich im Anschluss mal wieder auf Shopping-Tour bei deinwhisky.de gehen muss.


Zu Beginn schenke ich mir den etwas jüngeren Tropfen aus dem Bourbon Cask ein. Wenig überraschend hat die Nase erst einmal viel Süße mit Karamell und Vanille zu bieten. Gleichzeitig strömt aber auch eine angenehme Frische aus dem Glas, die irgendwo zwischen frischen Zitrusnoten und Pfefferminze liegt. Eher dezent liegt dahinter ein Mix aus Pfirsich, Birne und Aprikose, während die Minze mit der Zeit immer mehr Raum einnimmt. Auch am Gaumen geht es süß los mit viel Karamell und Honig, allerdings sind die Früchte nun deutlich präsenter. Dabei bleiben vor allem Birne und Aprikose wieder sehr deutlich hängen. Dazu kommt eine leichte Kräuternote, die sich erst im Abgang wieder in die Minze aus der Nase verwandelt. Außerdem bleiben Karamell und etwas Ingwer lange am Gaumen.

Danach fließt die zweite Abfüllung ins Glas, die bereits ein Jahr früher gebrannt wurde und im Oloroso Cask reifen durfte. In der Nase ist dann der Oloroso erst einmal sehr präsent und liefert einen wirklich ansprechenden Mix aus dunklen Trockenfrüchten, Gewürzen, Nüssen und etwas Lakritz. Auf der fruchtigen Seite drängen sich mit der Zeit sehr reife dunkle Kirschen und schwarze Johannisbeeren in den Vordergrund, gleichzeitig nimmt aber auch die Lakritznote immer mehr Raum ein. Am Gaumen kommt die Nussigkeit gleich zu Beginn sogar noch deutlicher zum Vorschein, danach kommen aber auch die schwarzen Johannisbeeren wieder durch. Die Johannisbeere bestimmt dann zunächst auch den Abgang deutlich, mischt sich dann aber wieder mit Kräuternoten und etwas Lakritz.

Das sind zwei wirklich tolle Abfüllungen, die aber aufgrund ihrer Fassreifung auch völlig unterschiedlich sind. Bei beiden Abfüllungen hatte ich aufgrund der kleinen 40-Liter-Fässer ein wenig Bedenken, dass es zu viel Eicheneinfluss geben könnte, das ist aber überhaupt nicht der Fall. Stattdessen haben beide Fässer dem jeweiligen Whisky einen spannenden Aromenmix mit auf den Weg gegeben. Beim Bourbon Cask stehen Karamell, Honig, Minze und eine leichte Fruchtigkeit im Vordergrund, während das Oloroso Cask für Johannisbeere, Nüsse und Lakritz gesorgt hat. Mein persönlicher Favorit ist ganz klar das Oloroso Cask, denn das Aromenprofil entspricht exakt meinem Beuteschema. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Bourbon Cask verstecken muss, denn auch hier gibt es wirklich tolle Aromen!

Übersicht der verkosteten Whiskys:

High Coast 2015/2022 Bourbon Cask Private Bottling, Single Malt Whisky, Schweden, Bourbon Cask, 7yo, 51,6%, EUR 88,-
High Coast 2014/2022 Oloroso Cask Private Bottling, Single Malt Whisky, Schweden, Oloroso Cask, 8yo, 52,1%, EUR 88,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise kostenlos von deinwhisky.de zur Verfügung gestellt.

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