Sonntag, 21. Mai 2023

Whisky of Voodoo 13yo Coven of Resurrection (Cameronbridge / Brave New Spirits)

Der unabhängige Abfüller Brave New Spirits aus Glasgow ist noch gar nicht so lange auf dem Markt, aber ich hatte schon einige richtig tolle Abfüllungen von dort im Glas. Dazu kommt, dass nicht nur die Flascheninhalte sehr spannend sind, mir sagen auch die Labels der verschiedenen Reihen sehr zu. Waren die Cask Noir-Abfüllungen noch an alte Film-Plakate angelehnt, geht es beim Whisky of Voodoo wenig überraschend um Voodoo. Die Namen der Destillerien werden in diesem Fall nicht genannt, aber man findet durchaus Hinweise auf den Flaschen, aus welcher Brennerei der Inhalt stammt. Beim 13yo Coven of Resurrection beispielsweise steht auf der Flasche "Found on Master Cameron´s Brig", wodurch man sicherlich auf einen Cameronbridge schließen darf. Das in Kombination mit einer Reifung im First Fill Red Wine Cask und fassstarken 57,8% hat mich sehr neugierig gemacht. Zum Glück bin ich beim letzten Besuch auf Helgoland bei Helgoheiner im Oberland über einen Anbruch dieser Flasche gestolpert, die übrigens aktuell noch vergleichsweise gut und zu einem fairen Preis erhältlich ist. Ob es bei mir noch ein Großsample sein soll, finde ich nun durchs intensive Probieren heraus.








Auf einen Blick

DestillerieCameronbridge

AbfüllerBrave New Spirits

AbfüllungWhisky of Voodoo 13yo Coven of Resurrection

ArtSingle Grain Scotch Whisky

RegionSchottland / Lowlands

Alter13yo

Alkoholgehalt57,8%

FassFirst Fill Red Wine Cask

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 55,-




Nase:

Wow, da kommt wirklich enorm viel Süße aus dem Glas. Ein Sahneeis mit viel Vanille macht den Anfang, danach folgen süße Karamellbonbons, die irgendwo zwischen Werthers Original und Kuhbonbon liegen. Fruchtige Noten sind in Form von Erdbeeren ebenfalls zu erkennen, allerdings wurden diese mit übermäßig viel Zucker eingekocht. Dazu kommt ein ebenfalls stark gezuckerter und flambierter Pfirsich. Je mehr Zeit man dem Whisky gibt, desto intensiver wird der Karamell-Vanille-Mix im Glas.

Mund:

Auch am Gaumen bleibt es süß, denn auch hier gibt es wieder Vanille und Karamell, wenn auch nicht mehr so stark ausgeprägt wie in der Nase. Die Fruchtpalette, die bisher Erdbeeren und Pfirsiche enthielt, wird jetzt um Trauben, Brombeeren und Orangen erweitert. Ergänzt wird das ganze durch etwas Kakao und eine leichte Eichenwürze.

Abgang:

Vanille und Karamell ziehen sich auch bis in den vergleichsweise langen Abgang hinein, aber auch die Orangen und die Eichenwürze sind gemeinsam mit dem Kakao lange präsent.


Fazit:

Puh, das geht ganz schön süß los. Sahniges Vanilleeis, sehr viel Karamell und extrem süß eingekochte Erdbeeren stehen zu Beginn im Mittelpunkt. Das Karamell nimmt mit der Zeit sogar noch mehr Raum ein, bevor dann am Gaumen die Süße etwas zurückgefahren wird und weitere Fruchtaromen mit ins Spiel kommen. Nach und nach tauchen außerdem heller Kakao und etwas Eichenwürze auf, welche sich auch gemeinsam mit der Süße und etwas Orange in den langen Abgang durchziehen. Das ist kein Whisky für jeden Tag, man muss schon Lust auf einen süßen Tropfen haben. Mir gefällt das aber insgesamt sehr gut. Wie eingangs bereits erwähnt hat der Whisky mit EUR 55,- außerdem einen ausgesprochen fairen Preis.

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