Mittwoch, 7. August 2019

Langatun Old Bear Smoky Whisky Cask Strength 2011-2017

Obwohl die Schweizer von Langatun hervorragende Abfüllungen im Portfolio haben, ist es in Deutschland immer noch relativ schwierig, vor allem an aktuelle Abfüllungen aus dem südlichen Nachbarland zu kommen. Dabei hat Langatun eine lange Geschichte, denn schon vor fast 160 Jahren wurde die Brennerei gegründet. Einige Zeit später wurde auch die Brauerei im Heimatort Langenthal übernommen. Das Wappentier des Unternehmens wurde der Bär, der auch namensgebend für den Old Bear ist. Dieser reift in Fässern, die zuvor den Rotwein Chateauneuf-du-Pape enthielten, und ist in Trinkstärke mit 40% sowie als fassstarke Version mit in der Regel rund 60% erhältlich. Bei mir kommt heute eine Abfüllung in Fassstärke ins Glas, die bereits im Mai 2017 abgefüllt wurde und 58,5% aufweist.







Auf einen Blick

DestillerieLangatun

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungOld Bear Smoky Whisky

ArtSingle Malt Whisky

RegionSchweiz

Alter5yo (11/2011-05/2017)

Alkoholgehalt58,5%

FassChateauneuf-du-Pape (Lot L0117)

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 50,-




Nase

Im ersten Moment wirkt der Whisky recht ungewöhnlich, weil ich mich an Erdnussflips und würzigen Rotwein erinnert fühle. Muskat, Pfeffer und leichte Kräuteraromen mischen sich mit geräuchertem Schinken. Um das Erlebnis in der Nase abzurunden, kommen Mischbrot, Liebesäpfel, reife Pflaumen und eingelegte Kirschen mit ins Spiel.

Mund

Beim ersten Schluck steht das Raucharoma im Vordergrund, allerdings geht es nicht mehr in Richtung Schinken, sondern entwickelt sich eher in eine aschige Richtung. Schon beim zweiten Schluck kommen aber würzige Aromen hinzu, die sich mit Himbeeren, Kirschen und Pflaumen mischen. Auch die Kräuter aus der Nase tauchen wieder auf, sind aber noch dezenter. Im Hintergrund schwingt durchgängig eine leichte Säure mit, die sich aber gut ins Profil integriert.

Abgang

Der Abgang ist recht lang und startet zunächst wieder mit einer Mischung aus Rauch und Asche, die aber relativ schnell in den Hintergrund tritt, um herben Orangen Platz zu machen. Zum Ende hin kommt auch noch ein wenig dunkle Schokolade mit ins Spiel.


Fazit

So ungewöhnlich der Whisky in der Nase startet, so überraschend geht es bis zum Finish weiter. Erdnussflips, Rotwein, Früchte und geräucherter Schinken werden am Gaumen von Asche und einer leichten Säure ergänzt. Im Abgang tauchen dann, wenn Rauch und Asche verflogen sind, Orangen und dunkle Schokolade auf. Dieser Langatun ist kein Whisky für jeden Tag, weil das Aromenprofil einfach zu bunt gemischt ist. Mir gefällt er aber sehr gut. Wenn man sich auf die Vielfalt einlässt, dann erhält man einen spannenden Whisky, mit dem man sich lange beschäftigen kann.

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