Made by nature, not by rules - das ist das Motto, unter dem die noch recht neue Destillerie Nc´nean mit ihrer Gründerin Annabel Thomas unterwegs ist. Nc´nean ist dabei die Kurzform Neachneohain, einer Göttin der gälischen Mythologie. Egal für welche Variante des Namens man sich entscheidet, ohne Hilfe kann man als gemeiner Mitteleuropäer nichts davon aussprechen. Das ist aber ja auch gar nicht entscheidend, denn es geht ja vorrangig um den Geschmack. Und da verspricht die Verwendung von STR (Shaved, Toasted, Recharred) Fässern durchaus spannende Geschmackserlebnisse, denn andere Destillerien wie z.B. Kingsbarns haben schon bewiesen, dass diese Fässer einem jungen Whisky ein schönes Profil geben können. Außerdem möchte sich Nc´nean als Zero Waste-Destillerie positionieren, bei der bio-zertifiziert produziert und alles mit erneuerbarer Energie betrieben wird, im Jahr 2019 99,97% der Abfälle wiederverwertet wurden und zudem sogar die Flasche zu 100% recycelt ist, was den CO2-Abdruck der Flasche um 40% senkt. Der Ansatz ist also absolut zeitgemäß und richtig, jetzt bin ich gespannt auf das Ergebnis!
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Nc´nean | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Organic Single Malt |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Highlands (Islands) | |
| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 46% |
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| Fass | Ex-Bourbon, STR Ex-Rotwein |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 55,- |
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Im erstem Moment bietet der Whisky eine fruchtig-süße Mischung mit flambierten Pfirsichen, Rosinen und einer schönen Karamell-Note. Gleichzeitig kommt aber auch der Rotwein sehr schön durch und bringt neben einer angenehmen Würze auch dunkle Trauben und leicht herbe Aromen zum Vorschein. Im Hintergrund fühle ich mich fast an einen frischen Lebkuchen erinnert. Je länger der Whisky im Glas steht, desto süßer wird das Aroma.
Mund:
Geschmacklich bin ich tatsächlich sehr überrascht - und das im positiven Sinne. Neben einer tollen Süße kommen hier vor allem frische und getrocknete Aprikosen zum Vorschein, die sich aber auch mit Karamell, Honig und weiteren Früchten abwechseln. Gleichzeitig kann man eine ausgeprägte Salzigkeit erkennen, die sich mit würzigen Noten und etwas ungebackenem Vollkornbrotteig mischt.
Abgang:
Der Abgang fällt relativ lang aus und bietet eine spannende Mischung aus Salz und Süße. Dazu kommen noch einmal die Pfirsich-Aromen mit etwas Süße, die aber gegen Karamell und Salz nicht ankommen können.
Fazit:
Ich nehme mal vorweg, dass Alter für mich bei einem Whisky keine Rolle spielt, weil ein junger Whisky absolut überzeugen kann, während ein alter Whisky total überlagert daherkommen kann. Hier bekommt man allerdings ein Beispiel dafür ins Glas, was man alles aus einem jungen Whisky machen kann, wenn man gute Fässer verwendet. Die STR-Fässer haben dem Whisky ganz deutlich ihren Stempel aufgedrückt, aber gerade das macht die Abfüllung so spannend. Schließlich kommt zu der Süße durch diese Fässer eine tolle Weinnote kombiniert mit Pfirsichen, Lebkuchen und am Gaumen sogar einer guten Portion Salz hinzu. Den Ansatz, alles nachhaltig zu produzieren, finde ich darüber hinaus sehr gut. Wenn man bedenkt, dass wir hier "nur" einen sehr jungen Tropfen im Glas haben, dann dürfen wir sicherlich von der unausprechlichen Destillerie noch einiges erwarten!
Das Sample wurde mir freundlicherweise von Kirsch Import - House of Spirits kostenlos zur Verfügung gestellt.
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