Kirsch Import, der deutsche Importeur u.a. für The GlenAllachie, hat drei neue Abfüllungen an Land gezogen, die einen laut Begleitschreiben vom Whisky-Fan zum Whisky-Forscher machen. Die Grundreifung bei allen drei Abfüllungen ist nämlich komplett identisch in Ex-Bourbon Barrels erfolgt, bevor sie dann unterschiedliche Finishes für rund 18 Monate erhalten haben. Anders als es eigentlich in der Whiskywelt die Regel ist, wurden für die verschiedenen Finishes aber keine Sherry-, Port- oder Weinfässer verwendet. Vielmehr sollen die Abfüllungen zeigen, dass unbelegte Fässer ebenfalls viel Geschmack in den Whisky zaubern können. So ist die Virgin Oak Series entstanden, bei der die Finishes in frischer französischer, spanischer und US-amerikanischer Eiche erfolgten. Mit ein wenig Skepsis gehe ich schon an die Verkostung heran, denn ich bin eigentlich kein Fan von Virgin Oak Reifungen, weil mir diese oft zu schnell zu holzig werden, wobei einige angenehme Ausnahmen diese Regel bestätigen. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf den Virgin Oak Dreier, denn eine solche Vergleichbarkeit des Einflusses von verschiedenen Finishes auf den Whisky bekommt man sonst eher nicht.
Samstag, 31. Oktober 2020
The GlenAllachie Virgin Oak Series (French Wood, Chinquapin Wood und Spanish Oak Finish)
Die Runde wird komplettiert durch das Spanish Oak Finish. Diese Variante unterscheidet sich noch einmal sehr deutlich von den anderen beiden. Zwar taucht hier wieder die stark ausgeprägte Orange auf, die auch schon beim French Oak zu erkennen war, diesmal allerdings in Kombination mit Kokos, viel Vanille, Honig und nun auch etwas mehr Eiche. Am Gaumen ist die Eiche dann noch ausgeprägter und wandelt sich vor allem im Abgang in mir persönlich zu bittere Aromen. Zwar taucht auch Honig in Kombination mit Pfeffer, Ingwer und Muskat auf, aber die Eiche überstrahlt diese Aromen leider etwas zu sehr. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, ist Virgin Oak nicht unbedingt mein bevorzugtes Jagdgebiet, das hat sich vor allem beim Spanish Oak bewahrheitet, der meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen hat. Der French Oak ist mit seiner Mischung aus Orangen, Honig und einer leichten Würze sehr angenehm. Mein Favorit ist trotzdem die Gelbeiche, weil mir die Mischung aus kräftigem Honig, Würze und heller Schokolade am meisten zugesagt hat. Zusammenfassend war es sehr spannend, zu sehen, wie unterschiedlich sich die Whiskys durch die verschiedenen Finishes verändert haben. Ein Experiment, das ich gerne einmal mit anderen Finishes wiederholen würde.
Übersicht der verkosteten Whiskys:
The GlenAllachie French Oak Finish (Virgin Oak Series), Single Malt Scotch Whisky, 12yo, 48%, EUR 62,-
The GlenAllachie Chinquapin Wood Finish (Virgin Oak Series), Single Malt Scotch Whisky, 12yo, 48%, EUR 62,-
The GlenAllachie Spanish Oak Finish (Virgin Oak Series), Single Malt Scotch Whisky, 12yo, 48%, EUR 62,-
Die Samples wurden mir freundlicherweise von Kirsch Import kostenlos zur Verfügung gestellt.
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