Immer wieder bringt deinwhisky.de gemeinsam mit verschiedenen Partnern Exklusivabfüllungen in verschiedenen Alters- und Preisklassen auf den Markt. Bei den drei aktuellsten Abfüllungen sind in Summe gleich 98 Jahre in die Flaschen gewandert. Gemeinsam mit Sansibar wurde ein stolze 46 Jahre alter Cameronbridge abgefüllt, der seine gesamte Reifezeit im Bourbonfass verbringen durfte. Etwas jünger, aber immer noch im gehobenen Alter sind die beiden anderen Bottlings, bei denen es sich allerdings um Single Malt Whiskys handelt. Ebenfalls gemeinsam mit Sansibar fiel die Entscheidung auf ein 28 Jahre altes Sherry Cask, das von einer nicht genannten Destillerie in der Speyside stammt. Das Trio komplett macht ein 24 Jahre alter Longmorn aus dem Refill Hogshead. Dieser wurde von Hunter Laing unter dem Label First Editions abgefüllt und von Alba Import nach Deutschland geholt. Wenn ich ganz ehrlich bin, dann klingt hier ein Tropfen spannender als der andere, so dass ich das Erschnuppern der Aromen und das Probieren kaum erwarten kann.
Mittwoch, 17. November 2021
Exklusive Bottlings für DeinWhisky.de: Cameronbridge 1974/2021 (Sansibar), Secret Speyside 1993/2021 (Sansibar) und Longmorn 1996/2021 (First Editions)
Ich starte mit dem ältesten Vertreter der Runde, also dem Cameronbridge, der bereits im Jahr 1974 gebrannt wurde. Nach 46 Jahren im Bourbonfass hat dieser Tropfen nun seinen Weg in mein Glas gefunden. Damit gehört er zu den sehr, sehr wenigen Whiskys, die ich probieren durfte, bei denen die Alterszahl höher ist als der Ziffer beim Alkoholwert. Natürlich braucht so eine Abfüllung erst einmal etwas Zeit im Glas, dann entwickeln sich aber zunächst tolle Vanille- und Kokosaromen. Ein paar Minuten später kommen vor allem Erdbeeren mit Sahne zum Vorschein, dazu gibt es aber auch frisch aufgeschnittene Äpfel und Mangos. Dieser Whisky braucht und verdient viel Zeit im Glas. Beim ersten Schluck taucht dann zunächst eine tolle Honigsüße auf, gleichzeitig erkenne ich aber auch wieder Früchte, wobei Erdbeeren, Äpfel und Mangos nun noch von Ananas und süßer Orange begleitet werden. Erst am Ende macht sich die lange Zeit im Fass durch eine leichte, angenehme Eichennote bemerkbar. Diese Mischung aus Süße, Frucht und Würze bleibt am Gaumen dann auch noch eine ganze Zeit hängen.
Danach geht es weiter mit der geheimen Speyside Destillerie. Hier stehen zunächst saftige Orangen in Kombination mit würzigen Noten im Vordergrund. Dazu gesellen sich rote Trockenfrüchte, Mandarinen, reife Kirschen und Erdbeeren. Eher im Hintergrund gibt es etwas Kakao sowie Duft, der mich an Toffifee erinnert. Am Gaumen steht zunächst die Süße in Form von Karamell sehr stark im Vordergrund, dann kommen die fruchtigen Noten wieder zum Vorschein. Wieder sind es Orangen und rote Früchte, die ich erkenne, jetzt aber mit etwas mehr Würze als in der Nase. Der Abgang startet mit Zimt und etwas Eiche, außerdem sind auch Karamell und Schokolade wieder zu erkennen. Als Finale kommt dann der Longmorn 24yo ins Glas, der zunächst mit viel Honig und Vanille startet. Mit der Zeit drängelt sich eine reife Papaya in den Vordergrund, die von etwas Kakao begleitet wird. Am Gaumen gibt es zunächst wieder die schöne Honigsüße, die dann von Haselnuss ergänzt wird. Wer in Hamburg oder Umgebung wohnt, wird vielleicht den Haselgenuss von Brandgut kennen, einen süßen Haselnussaufstrich fürs Brot. Genau daran muss ich bei diesem Whisky denken. Das zieht sich vor allem auch in den langen Abgang hinein, wo aber auch würzige Noten auftauchen.
Welches Fazit soll ich jetzt ziehen bei diesen drei wirklich grandiosen Abfüllungen? Der Cameronbridge braucht viel Zeit im Glas, entwickelt sich dann aber wirklich richtig schön mit verschiedenen Früchten, Kokos und Honig. Diesem Whisky schadet es überhaupt nicht, dass er fast schon an die 40%-Grenze heranrutscht, denn er ist trotzdem noch extrem vielschichtig und spannend. Da könnte man sich auch den ganzen Abend mit nur einem Glas beschäftigen. Der Secret Speyside ist allein schon aufgrund der Fassart dunkelfruchtiger, bringt aber auch Toffifee und Kakao mit. Besonders präsent sind hier die Orangen, die mir sehr gut in dieser Kombination gefallen. Der Longmorn startet in der Nase fruchtiger und süßer, als man erwarten könnte. Am Gaumen und vor allem im Abgang hat mich die Haselnuss begeistert. Und wenn Euch beim Frühstück mal der Haselgenuss von Brandgut ausgeht, dann schenkt Euch doch einfach einen Longmorn ein. Ich könnte mich jedenfalls nicht entscheiden, welches Bottling mir am besten gefällt.
Übersicht der verkosteten Abfüllungen:
Cameronbridge 1974/2021 Sansibar Colourful Wildlife Joint Bottling, Single Grain Whisky, Bourbon Cask, 46yo, 40,3%, 0,7l, ca. EUR 360,-
Secret Speyside 1993/2021 Sansibar White Label Special Edition Joint Bottling, Single Malt Whisky, Sherry Cask, 28yo, 44,9%, 0,7l, ca. EUR 220,-
Longmorn 1996/2021 The First Editions, Single Malt Whisky, Refill Hogshead, 24yo, 54,9%, 0,7l, ca. EUR 160,-
Die Samples wurden mir freundlicherweise von deinwhisky.de kostenlos zur Verfügung gestellt.
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