Mittwoch, 13. November 2019

Bushmills Black Bush

Zuletzt habe ich an dieser Stelle eher mittel- bis hochpreisige Tropfen vorgestellt. Es wird also ganz dringend mal wieder Zeit für einen Whiskey aus dem etwas günstigeren Segment, was ich dabei gar nicht abwertend meine, denn auch in den niedrigeren Regalen finden sich durchaus interessante Abfüllungen. Ins Glas kommt heute der Black Bush von Bushmills aus Nordirland. Dieser besteht zu 80% aus Malt Whiskey und zu 20% aus Grain Whiskey. Die Reifung erfolgte in Bourbon- und Oloroso-Fässern, wobei der Anteil an Sherryfässern im Vergleich zu den anderen Abfüllungen von Bushmills besonders hoch ist. Da ich irischen Whiskey aus dem Einstiegsbereich grundsätzlich auch sehr gerne als Longdrink mit Ginger Ale oder Ginger Beer trinke, habe ich mir vorsorglich auch davon eine Flasche in den Kühlschrank gelegt. Ich bin gespannt, ob mich der Black Bush mit oder ohne Ginger Beer mehr überzeugen kann.







Auf einen Blick

DestillerieBushmills

AbfüllerOriginalabfüllung

Abfüllung Black Bush

ArtIrish Whiskey

RegionIrland

AlterNAS

Alkoholgehalt40%

FassSherry- und Bourbonfässer

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 22,-




Nase

In der Nase wirkt der Whiskey zunächst sehr dezent und mild, was sicherlich auch der vergleichsweise niedrigen Alkoholstärke von 40% geschuldet ist. Neben viel süßem Karamell sind vor allem Rosinen und süße Beeren zu erkennen. Dazu gesellen sich aber auch einige exotischere Kandidaten wie etwas Ananas und eine ganz leichte Zitronensäure.

Mund

Geschmacklich geht es in eine ganz ähnliche Richtung wie am Gaumen, denn auch hier fällt zunächst die Milde auf, bevor man die Süße des Karamells auf der Zunge hat. Auch die Rosinen und die Beeren finden sich wieder, nun sind aber auch süße Pfirsiche aus der Dose im Profil vorhanden. Ganz leicht nehme ich außerdem gebrannte Mandeln wahr.

Abgang

Der Abgang fällt relativ kurz aus, dabei sind vor allem Karamell und Beeren erkennbar.

Im Anschluss kommt noch die Variante mit Ginger Beer ins Glas. Ich nehme hierfür 4cl Black Bush mit etwas Eis und fülle das Glas mit Ginger Beer - in diesem Falle von Schweppes - auf. Ginger Beer ist mir oftmals lieber als Ginger Ale, weil es weniger süß ist und gleichzeitig mehr Ingwerschärfe bietet. Die süßen Aromen des Whiskeys sind weiterhin gut erkennbar und ergänzen sich hervorragend mit der Schärfe des Ginger Beers. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Spritzer Zitrone oder Limette dem Longdrink gut zu Gesicht stehen könnte, um noch etwas mehr Kontrast ins Spiel zu bringen.




Fazit

Für einen Whiskey, der nur knapp über der Grenze von EUR 20,- liegt, hat der Black Bush wirklich einiges zu bieten. Natürlich ist er mit seinen 40% sehr mild, rund und gefällig, bietet dabei aber eine sehr schöne Süße und interessante Fruchtaromen, die sich von der Nase bis in den Abgang durchziehen. Diesen Whiskey kann man getrost auch mal auf den Tisch stellen, wenn nicht nur Whiskey-Nerds anwesend sind, denn ich kann mir gut vorstellen, dass er auch Einsteigern schmecken wird, ohne dabei die regelmäßigen Whiskey-Trinker zu langweilen. Was gefällt mir nun also besser - der Black Bush pur oder mit Ginger Beer? Ich denke, beide Varianten haben ihren Reiz. Pur hat man einen schönen Whiskey für einen geselligen Abend, als Longdrink liefert das Ginger Beer mit seiner Schärfe einen interessanten Gegenpart zu den süßen Aromen des Whiskeys.

Der Whiskey wurde mir freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen