Sonntag, 11. September 2022

Thousand Mountains Braven (Sauerländer Edelbrennerei)

Die Whiskys von der Sauerländer Edelbrennerei haben mir in der Vergangenheit durchgängig sehr gut gefallen. Spätestens seit meinem Besuch vor Ort gemeinsam mit meiner Frau vor rund zwei Jahren bin ich zum echten Fan geworden. Grundsätzlich wird der Whisky bei den Sauerländern ja in Rotweinfässern gelagert, danach geht es in aller Regel in ein Bourbonfass. Mit dem Braven ist nun aber erstmals ein Whisky aus dem Sauerland auf den Markt gekommen, der ausschließlich in Kentucky Bourbonfässern reifen durfte Das mag auf einige unspektakulär wirken, für mich persönlich ist das aber ein Striptease der Brennerei, denn ein Bourbonfass verzeiht zumeist wenig und zeigt den grundlegenden Charakter einer Brennerei. Fehler kann man bei einer reinen Bourbonfass-Reifung so gut wie nicht verstecken, deshalb ist der Braven für mich ein echter Gradmesser, wo die Sauerländer Brennerei aktuell steht. Wenn ich mir u.a. die letzten Messe-Bottlings ansehe, dann schätze ich die Sauerländer Edelbrennerei als eine der besten Whisky-Brennereien Deutschlands ein, der Braven wird mir jetzt sicherlich zeigen, ob ich mit dieser Einschätzung richtig liege.








Auf einen Blick

DestillerieSauerländer Edelbrennerei

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungThousand Mountains Braven

ArtSingle Malt Whisky

RegionDeutschland

AlterNAS

Alkoholgehalt46,2%

FassBourbonfass

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 55,-




Nase:

In der Nase geht es sehr malzig los, gleichzeitig sind aber auch Vanille und Karamell zu erkennen. Damit sind wir im ersten Eindruck also bei einer ganz klassischen Bourbonfassreifung. Die Karamellsüße verwandelt sich mit der Zeit dann immer mehr in süßen Honig. Im Hintergrund verbirgt sich eine frische Erdnuss.

Mund:

Im Grunde wiederholt sich am Gaumen das, was die Nase schon versprochen hat. Vor allem malzige Noten in Kombination mit Vanille und Karamell stehen im Vordergrund, während die Nüsse erst mit der Zeit wieder zum Vorschein kommen. Dabei wechseln sich Erdnüsse und Haselnüsse ab, beide werden aber von einem ganz dezenten Apfel begleitet.

Abgang:

Der Abgang fällt letztlich mittellang aus, zeigt noch einmal die nussige Seite des Whiskys, geht dann aber wieder auf die Karamell-Aromen und die Nussigkeit ein.


Fazit:

Wie so oft bei der Sauerländer Edelbrennerei muss ich sagen, dass der Whisky wirklich sehr gelungen ist. Reine Bourbonfass-Reifungen können schnell etwas langweilig werden, zeigen aber auch immer sehr genau, was eine Brennerei aromatisch zu leisten im Stande ist. Mit viel Karamell, Honig und Erdnuss ist der Whisky am Gaumen sehr rund, ohne dabei die ganz große Komplexität zu entwickeln. Ganz ähnlich geht es am Gaumen zu, wo zu den nussigen Elementen aber auch noch ein frischer Apfel kommt. Mir gefällt dieser sehr klassische Whisky in Summe aber sehr gut. Dass aus Kallenhardt toller Whisky kommt, wusste ich ja schon. Dass dieser auch mit einer reinen Lagerung im Bourbonfass funktioniert, wäre mit dieser Abfüllung ebenfalls bewiesen. Abschließend muss ich sagen, dass der Braven meine Lust auf einen erneuten Ausflug nach Kallenhardt enorm gesteigert hat.

Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise kostenlos von der Sauerländer Edelbrennerei zur Verfügung gestellt.

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